Food Sovereignty Festival "Self-Sufficiency is Sovereignty" in Kurdistan and Iraq

Between April 22 and 27, 2024, the Rosa Luxemburg Stiftung (RLS) Beirut Office organized the Food Sovereignty Festival "Self-Sufficiency is Sovereignty" in Kurdistan and Iraq. During the festival, RLS launched two important new publications and held film screenings, including the short documentary “Gwez W Nakhl: Journey towards Food Sovereignty” by the food sovereignty network in Kurdistan and Iraq.

Conflict-Post-Conflict

Rosa Luxemburg Beirut office

RLS has been working in Lebanon since 2017. The Beirut office currently works within Lebanon and Iraq as its main countries of cooperation, in close coordination with local partner institutions, groups, and individuals. RLS also cooperates with Syrian communities in exile and analyzes developments in Iran. The office’s programs focus on Migration and Forced Migration, Conflict and Post Conflict, Political Economy and Social Rights, Food Sovereignty and Feminist politics.

Rosa-Lux-In-Action

Who is Rosa Luxemburg?

Rosa Luxemburg was arguably one of the most iconic figures of the German and international workers' movement of the last centuries. She still inspires us today with her steadfastness for peace, her eloquent critical intellect, and her lifelong commitment to democratic socialism from below.Rosa Luxemburg was arguably one of the most iconic figures of the German and international workers' movement of the last centuries. She still inspires us today with her steadfastness for peace, her eloquent critical intellect, and her lifelong commitment to democratic socialism from below.

Programme

Publikationen

Im Irak wird derzeit ein Gesetz zur Legalisierung von Kinderehen verabschiedet, das eine grundlegende Änderung des Personenstandsgesetzes darstellt. Diese Gesetzesänderung bedeutet nicht nur eine gravierende Einschränkung der Rechte von Frauen, sondern zielt auch darauf ab, ein konfessionell geteiltes System weiter zu festigen. Das neue Gesetz ist Teil eines größeren politischen Machtkampfs um die Vorherrschaft im Land und spiegelt die Bemühungen der derzeitigen Regierung wider, bestehende Machtstrukturen zu stärken.
Im Irak wird derzeit ein Gesetz zur Legalisierung von Kinderehen verabschiedet, das eine grundlegende Änderung des Personenstandsgesetzes darstellt. Diese Gesetzesänderung bedeutet nicht nur eine gravierende Einschränkung der Rechte von Frauen, sondern zielt auch darauf ab, ein konfessionell geteiltes System weiter zu festigen. Das neue Gesetz ist Teil eines größeren politischen Machtkampfs um die Vorherrschaft im Land und spiegelt die Bemühungen der derzeitigen Regierung wider, bestehende Machtstrukturen zu stärken.
Lange Zeit war der Libanon für seine verhältnismäßig liberale Politik in Sachen Presse- und Medienfreiheit bekannt. Dies erlaubte es auch dem dort florierenden Verlagswesen, sich als Anlaufpunkt für Schriftsteller*innen und Journalist*innen aus Westasien bis Nordafrika zu etablieren. In den letzten Jahren haben sich die libanesischen Medien allerdings zunehmend zu einem Sprachrohr der rivalisierenden politischen Gruppierungen entwickelt, deren Positionen und politische Programme sie wiedergeben und fördern. Ehemals als Bollwerk der Pressefreiheit in der Region gepriesen, dienen libanesische Medien heutzutage nicht mehr der öffentlichen Information, sondern fachen die Spaltung und den politischen Konfessionalismus im krisengeschüttelten Land nur weiter an.
Nachts hört man die Hubschrauber. Ansonsten wirkt es idyllisch hier, in der autonomen Region Kurdistan im Nordirak: die Bergschluchten und Wasserfälle, das fruchtbare Land. Dabei sind ganze Bergketten schon nicht mehr zugänglich. Die Kampfzone ist in Amedi, zehn Kilometer von der türkischen Grenze entfernt, nahe an die Dörfer gerückt. In den Kandil-Bergen halten sich die PKK-Kämpfer vor türkischen Angriffen versteckt.
Krieg und imperiale Gewalt haben nicht nur die politischen Strukturen innerhalb der irakischen Gesellschaft beeinflusst, sondern auch maßgeblich die heutigen landwirtschaftlichen Verhältnisse geprägt. Historisch waren die Landwirtschaft und die Reproduktionsarbeit der Bäuer*innen in Kurdistan ein wichtiger Faktor für die Aufrechterhaltung des Widerstandes gegen das ehemalige Ba’ath Regime von Saddam Hussein. Heute hat Krieg, ob im Zentralirak oder in Kurdistan, weiterhin verheerende Folgen für die Sicherheit von Bäuer*innen.
Ma fi kahraba – es gibt keinen Strom. Das ist der erste arabische Satz, den mein Sohn lernt, als wir in Ras Beirut durch den regnerischen Februar stolpern. Dunkel ist es überall, man will das Licht anknipsen, um endlich richtig zu sehen, schon aus Angst, in eines der kratergroßen Schlaglöcher zu stürzen. Ras Beirut mit Hamra war einst der weltoffenste Stadtteil von Beirut. Hier trafen sich in den Sechzigern Journalist:innen und Künstler:innen aller Couleur und Konfessionszugehörigkeiten.
Verschiedenen Narrative spalten die libanesische Gesellschaft. Ein Gespräch mit dem Autor Pierre Jarawan.

Das Interview mit dem Autor Pierre Jarawan fand im Anschluss an den Workshop «Creative Writing» (Kreatives Schreiben) statt, den Jarawan im Büro Beirut der Rosa-Luxemburg-Stiftung am 1. Oktober 2022 gegeben hat.
Die Teilnehmer*innen waren Deutschlehrende und -studierende, betreut wurde der Workshop von Hanna Voß von der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Mitte) und Klaus Wieland von der Amerikanischen Universität Beirut (Zweiter von rechts), Pierre Jarawan ist der Zweite von links.
Vor 40 Jahren verüben radikale Christen ein Massaker in Beirut. Was damals geschah, ist bis heute nicht ganz geklärt. Eine Spurensuche.
Weiß man nicht, wo er sich befindet, läuft man einfach daran vorbei. Vorbei an einem Ort, an dem die Leichen Hunderter Frauen und Kinder vergraben sind und der wie zufällig in ein Chaos gesetzt wirkt, als wäre da eben noch Platz gewesen. Als hätte man nicht gewusst, wohin sonst. Es ist ein kaum beachteter Ort, doch Nuhad Srour Mirai wird ihn immer finden, manchmal wandert sie sogar im Schlaf dorthin. Souverän bahnt sie sich ihren Weg durch Menschen, Motorroller, Hühner und Verkaufsstände. Zwischen einem Stand mit Gemüse und einem mit Kleidung fährt sie ihren rechten Unterarm aus und läuft, der Richtung folgend, weiter.
Als im Mai 2022 die Ergebnisse der Wahlen im Libanon bekannt gegeben wurden, war die Aufregung innerhalb der Oppositionsbewegung spürbar: 13 Oppositionskandidat*innen, die keiner der etablierten Parteien angehören, zogen ins Parlament ein. In einigen Gebieten lösten sie Kandidat*innen ab, die jahrzehntelang die lokale Politik dominiert hatten.
Doch seit ihrem Amtsantritt haben die neuen Parlamentarier*innen Mühe, sich einen Namen zu machen. Der politische Diskurs wird derzeit vor allem von den Streitigkeiten zwischen Israel und dem Libanon über das Karish-Gasfeld im Mittelmeer beherrscht, das beide Seiten für sich beanspruchen.